Unsere Aufgabe

Unsere Aufgabe

Pfotenhilfe für Obdachlose e.V.


„Für viele Menschen, die auf der Straße leben, ist ihr Vierbeiner der letzte Halt im Leben“, sagt Frank Mörtel, 1. Vorsitzender der Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. Entsprechend schwierig wird die Situation, wenn der Hund medizinische Versorgung benötigt, für die der mittellose Halter nicht aufkommen kann. „Um in solchen Fällen helfen zu können, haben wir im November 2019 die Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. gegründet. Unser Verein ermöglicht die mobile tierärztliche Versorgung der Fellnasen von sozial schwachen Mit­menschen.“ Durch diesen Einsatz möchte das Team rund um Frank Mörtel und Tierärztin Dr. Jeanette Pfeffer einerseits den Vierbeinern ein gesundes und schmerzfreies Leben ermöglichen, andererseits aber auch den zugehörigen Zweibeinern helfen. „In vielen Fällen ist der Hund der wichtigste Grund für den Besitzer, selbst noch am Leben festzuhalten. Deshalb geben wir alles, um bedürftigen Menschen ihren tieri­schen Lebenspartner möglichst lange zu erhal­ten.“


Ein Engagement, von dem nicht nur der Vierbeiner profitiert 


Die Verein­sar­beit der Pfotenhilfe umfasst die gesamte medizinische Grundversorgung der tie­rischen Patienten, von der Behandlung akuter Beschwerden über eine dauerhafte Therapie von chronischen Er­krankungen bis hin zu chirurgi­schen Eingriffen. Um eine mobile tier­ärztliche Versorgung möglich zu machen, hat sich der Verein einen ehe­maligen Rettungswagen ange­schafft und entsprechend der Bedürfnisse einer Tier­arztpraxis umgebaut. Mit dem Fahrzeug sucht das Team regelmäßig soziale Ein­richtungen auf, um vor Ort die vorab vereinbarten Tier­arzt-Ter­mine durchzuführen. Von den Terminen profitieren allerdings nicht nur die tierischen Patienten: „Man­che unserer Kun­den kommen zu jeder einzel­nen Sprechstunde, selbst wenn dem Hund überhaupt nichts fehlt – einfach, weil sie sich bei uns wohlfühlen“, sagt Pfeffer, die jeden ihrer Kunden und jeden ihrer Patienten gleich behandelt – egal, ob er nun in ihre Tier­arzt­praxis kommt und für die Leistung zahlt oder ob er mittellos ist und die mobile Versorgung in Anspruch nimmt. „Viele Obdachlose erwarten von der Gesellschaft gar nicht mehr, über­haupt noch ge­sehen oder wie ein normaler Mensch be­handelt zu werden. Wir gehen mit jedem vorurteilsfrei und zwanglos um und das bedeutet vielen unserer Kunden eine ganze Menge“, sagt die Tierärztin. Ihren persönlichen Antrieb für das Engage­ment im Verein begründet Pfeffer mit der Über­zeugung, dass jeder Mensch in eine solche Situation geraten kann. „Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Leben immer super läuft und es gerad­linig seinen Weg geht. An jedem Tag kann ein Ereignis dazu füh­ren, dass man auf einmal ohne alles dasteht.“


Distanz abbauen und Sorgen nehmen   


Das Angebot der Pfotenhilfe für Obdachlose e.V., das neben der medizinischen Versorgung auch die Annahme und Verteilung von Sachspenden wie Hundefutter oder Decken umfasst, wurde von Anfang an dankbar angenom­men. Dennoch ist das Team davon überzeugt, dass es noch viel mehr Menschen in Groß-Gerau (Hessen) und Umge­bung gibt, die zwar bedürftig sind, die Hilfe des Vereins aber gar nicht in Anspruch nehmen. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass manche Menschen zu viel Stolz oder Angst ha­ben, auf uns zuzugehen und um Hilfe zu bitten.“. Ein mindestens ge­nauso gro­ßes Hindernis ist laut Pfeffer aber auch die Angst vor einer schlechten Nachricht: „Mit der Un­tersu­chung durch den Tierarzt ist immer die Sorge ver­bun­den, am Ende mit einer schreckli­chen Diagnose dazustehen. Wenn der Hund der einzige Trost und Halt im Leben ist, entsteht fast zwangsläufig eine Distanz zum Tierarzt.“ Durch den lockeren und unbefangen Umgang mit den Tierbesitzern kann das Team der Pfo­tenhilfe das Eis in der Regel aber sehr schnell brechen und die größten Sorgen vor der Unter­suchung nehmen. „Und wenn sich der Halter nach der Behandlung voller Dankbarkeit und Freude wie­der mit seinem Vierbeiner auf den Weg macht, ist das für uns jedes Mal ein un­glaubliches Gefühl. Diese unbeschreibliche Freude in den Augen zu sehen über die Gewissheit, noch eine lange Zeit gemeinsam vor sich haben – das ist es, was uns jede Woche aufs Neue motiviert.“ 


Jede Unterstützung kommt dort an, wo sie gebraucht wird 

 
Die Pfotenhilfe für Obdachlose finanziert sich ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbei­träge, die re­lativ ge­ring gehalten werden, um sie möglichst vielen Menschen ermöglichen zu können. Sämtliche Spen­den fließen ausschließlich in die Be­handlung der Vierbeiner. Der Verein ist daher über jeden Koope­rationspartner sehr dankbar, der den Verein nicht nur monetär, sondern auch tatkräftig un­ter­stützt. „Aktuell sind wir auf der Suche nach einem Kooperationspartner, der die Außen­wände unserer mobilen Tierarzt­praxis mit unserem Logo verziert. Wir hoffen, dass dadurch noch mehr Menschen auf der Straße auf unsere Un­terstützung aufmerksam werden“, sagt Mörtel.

„Für eine größere Bekanntheit wären wir sehr dankbar, denn das würde uns ungemein helfen, unsere Arbeit auch weiterhin ausführen und ausbauen zu können.“


Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenquit­tungen auszustel­len. Detaillierte Informationen über den Verein so­wie Hilfsmöglichkeiten sind unter www.pfotenhilfefuerobdachlose.de zu finden.

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